Samiira Abdi Ibrahim präsentierte am Sonntag, 14. Mai im Haus der Geschichte modeinteressierten Frauen traditionelle Kleidung aus ihrer Heimat Somalia. Als erstes zeigte Samiira Abdi Ibrahim sich in einem aufwendig gewickelten Kleid aus Baumwolle. Die Farben Rot, Gelb und Orange wie das Muster sind bei diesem Kleid, das zur Hochzeit getragen wird, fest vorgegeben und variieren von Kleid zu Kleid nur leicht. Dazu gehört ein handgemachtes Gefäß aus Holz, in dem Kamelmilch bei der Hochzeit aufbewahrt und den Gästen gereicht wird.
Das zweite Ensemble, welches zu festlichen Anlässen getragen wird, besteht aus drei Teilen: einem mit Perlen reich verzierten Unterrock aus Seide, dem gorgorad, dem darüber getragenen dirac, einem gemusterten, leicht durchsichtigen Oberteil mit quadratischem Schnitt, und dem garbasaar, einem großen, reich verzierten Kopftuch. Der bodenlange dirac wird ein Stück in den Unterrock gesteckt, um ihn etwas zu raffen.
Zuletzt zeigte Samiira Abdi Ibrahiim ein weit geschnittenes, orange-gelbes Kleid, das somalische Frauen im Alltag tragen. Kleider in kräftigen Farben und bunten Mustern und Prints, teils mit Pailletten, Perlen und glitzernden Fäden verziert sind bei somalischen Frauen sehr beliebt.
Samiira Abdi Ibrahim stellte die Kleider vor, erzählte von den Anlässen zu denen man diese tragen kann, von somalischen Hochzeitsbräuchen wie dem Schmücken der Arme und Hände mit Henna und von der Lebensweise von somalischen Frauen in Somalia sowie Deutschland. Abschließend berichtete die junge Frau von ihrer gefährlichen Flucht über das Mittelmeer. Die Vitrine D wie Dhar (auf Somali: Kleidung) zeigt das Kleid, das Samiira Abdi Ibrahim auf dem Weg nach Baden-Württemberg getragen hat.
Die Besucherinnen der Modenschau waren sehr interessiert und stellten zahlreiche Fragen zur Mode und Tradition in Somalia. Unterstützt wurde Samiira Abdi Ibrahim von Naima Qasim als Übersetzerin und ebenfalls aus Somalia stammenden Freundinnen, die ihr beim Anziehen der Kleider halfen. Im Anschluss drapierten diese die Kleider auf Figurinen, sodass die Besucherinnen die farbenfrohen Stoffe, funkelnden Perlen und schwierigen Wickeltechniken aus der Nähe bewundern konnten.